Vielleicht hört man zuweilen, dass die deutschen Bischöfe zu
spät oder gar nicht das wahre Gesicht des Nationalsozialismus erkannt haben und gegen ihn
aufgetreten sind. Dies ist nicht der Fall und lässt sich sehr leicht beweisen.
Nachfolgend ein kurzes Zitat aus dem
Buch „Die katholische Kirche im Deutschland Adolf Hitlers“, erschienen im Morus-Verlag.
Der Autor war Msgr. Walter Adolph, der neben Weihbischof Neuhäusler wohl einer
der bedeutendsten deutschen Autoren auf dem Gebiet des Kirchenkampfs im Dritten
Reich ist. Das Zitat stammt aus einer Stellungnahme der Bischöfe der Kölner
Kirchenprovinz zur nationalsozialistischen Bewegung, das Datum war der
05.03.1931, also fast zwei Jahre vor der Machtergreifung Hitlers.
„In Übereinstimmung mit einem Wort der bayerischen
Oberhirten warnen wir im tiefen Ernst vor dem Nationalsozialismus, ‚so lange
und so weit er kulturpolitische Auffassungen kundgibt, die mit der katholischen
Lehre nicht vereinbar sind‘. Ausdrücklich machen wir uns als besondere
Begründung dieser Warnung die Ausführung des Hochwürdigsten Herrn Kardinals und
Erzbischofs von Breslau zu eigen, der in seinem ‚Offenen Mahnwort zur
Jahreswende‘ schreibt: ‚Wir katholischen Christen kennen keine Rassenreligion,
sondern nur Christi weltbeherrschende Offenbarung, die für alle Völker den
gleichen Glaubensschatz, die gleichen Gebote und Heilseinrichtungen gebracht
hat. Möge jedes Volk und jeder Stamm alles Edle seiner Eigenart in diesem
Reiche des Königs Christus voll und ganz zur Entfaltung bringen‘, und weiter: ‚Wir
Katholiken kennen kein nationales Kirchengebilde. Katholisch heißt allgemein. Ein
Hirt und eine Herde rings auf dem Erdkreise: das ist der Grundplan des Reiches
Christi, feierlich verkündigt vor seinem Kreuzestode. – Ein Hirt und eine
Herde, das ist zugleich die Weihe des geistigen Bandes, das in der
Völkerfamilie herrscht und durch keinerlei irdische Differenzen und Interessenskämpfe
gelockert werden kann.“